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Rüdiger Döhler ist tot

Prof. Dr. med. Rüdiger Döhler, Vorsitzender des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, gestorben am 28. September 2022. Wer war Döhler? Geboren im Lande Augusts des Starken, aufgewachsen in Norddeutschland – nach der Flucht aus der DDR. Im tiefsten Herzen ein Ostpreuße!

Er liebte seine Frau Marlo über alles, verlor – mit ihr zusammen – nie den Blick auf die Schätze dieser Welt: Er war Corpsstudent und Reserveoffizier, segelte gern und spielte – vierhändig mit schöner Begleitung – Klavier. Er liebte die hohe See, ferne Reisen, kernige Sprüche, ein oder zwei Gläschen Bier, auf der Rudelsburg Szegediner Gulasch – und, wenn er nach Würzburg kam, auch edlen Frankenwein.

Er war Arzt, Chirurg, Orthopäde, Lexikograph, schrieb für Fachzeitschriften – und eine Unzahl von Artikeln im weltweiten Netz: Mehr als 3000 Alte Corpsstudenten – lebende, tote zumeist – verdanken ihm einen hoffentlich bleibenden Platz im Internet.

Seit 2009 stand ich ihm zur Seite im Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung: Döhler versah sein Amt mit Begeisterung, kümmerte sich um Homepage, Repräsentation und Werbung.

Das letzte Buch, an dem er mitarbeitete? Eine Sammlung von Nachrufen für seine Corpsbrüder, herausgegeben von Amella Mai: Königsberger Masuren! Viele noch dort geboren – im Osten des einstigen Kaiserreichs.

Er wusste, dass es zu Ende ging. Mehr als 400 Mails hatten wir gewechselt. Seine letzte: „Ich kann nicht mehr.“
Die Alten sterben. Was kommt danach?

Das Leben ist endlich, der Weg für die Zukunft gebahnt: Ungebrochen die Hoffnung, dass Traditionen fortleben werden, die Erinnerung an die eigene studentische Jugend, die uns doch so sehr prägte. Die Frage nach denen, die vor uns waren! Nach uns kommen. Vielleicht!

Die Hoffnung bleibt, dass all unser Wissen und Forschen um die spannende, facettenreiche Geschichte des Studententums nie ganz erlischt.

„Die Treue, die uns Brüder band, sei dauernder als Erz“, heißt es in einem alten Ordenslied. Vielleicht, Rüdiger, sehen wir uns bald wieder!

Für den Vorstand des VfcG
Hans Peter Hümmer

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