Zum neuen Band 69 des Jahrbuches Einst und Jetzt
Die 69. Edition des Jahrbuches erschien am 2. Mai 2024. Prof. Hans Peter Hümmer hatte die Schriftleitung inne. Er arbeitete eng mit dem Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg zusammen, dessen wissenschaftlicher Leiter Prof. Matthias Stickler ist. Der Band umfasst 328 Druckseiten mit zahlreichen – meist mehrfarbigen – Abbildungen, einige darunter erstmals publiziert. An zwölf Hauptartikeln und 16 Kurzbeiträgen haben neben einer Kunsthistorikerin zwölf männliche Autoren mitgewirkt, darunter vier Geisteswissenschaftler, von diesen sind zwei Archivare. Drei der Autoren sind Juristen, vier Mediziner – darunter ein Medizinhistoriker –, je ein Naturwissenschaftler und Techniker. Vier der Autoren sind oder waren Hochschullehrer. Drei gehören den katholischen Verbänden CV und ÖCV an, acht dem KSCV und einer (†) dem WSC.
Das ausgewählte Bildmaterial betrifft die Gymnasial- und Hochschulorte Aachen, Berlin, Bonn, Erlangen, Göttingen, Graz, Heidelberg, Idstein / Frankfurt am Main, Jena, Kiel, Königsberg, Leoben, München, Nürnberg, Würzburg – sowie Niederländisch Guyana (um 1840 / 1850). – Enthalten sind 14 Silhouetten aus Erlangen, Jena, Göttingen und Würzburg; sechs Wappen: Helvetia III Heidelberg (1834), freie schlagende V. Salia Würzburg (gegr. 1884), Julius-Maximilians-Universität Würzburg (1882), akad. Damenverbindungen Athenia und Salia Würzburg (2015, 2019), ‚Schacht‘ Leoben vor Rückdatierung. Ferner zeigen wir Mensurbilder aus Jena (1798), Göttingen (1880, Pauklokal Landwehr 1904 – 1912) und München (nach 1911).
Das Zeitspektrum reicht vom späten 18. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit (2023). Thematisch stehen im Vordergrund: studentische Kunst/Grafiken; Brauchtum (corpsstudentischer Verruf); Liedgut/politische Erziehung im Dritten Reich; Mensur (Kösener Fechtkommission, Arbeitsgemeinschaft Andernach 1951 – 2020), Korporationsgeschichte (z.B. Jenaer Kränzchen und Orden 1796ff., alte Erlanger Burschenschaft 1818ff., Jünglingsbund, Demagogenverfolgung, Helvetia Würzburg, jüdische/paritätische V., Damen- und Pennalverbindungen), Bonner Corpsleben nach dem Ersten bzw. Aachen (WSC-Corps) nach dem Zweiten Weltkrieg.
Vier Beiträge sind Einzelpersönlichkeiten gewidmet, nämlich Franz Nolte (Stifter der Nassovia Würzburg, Arzt und Forscher in Surinam), Otto Back (Bürgermeister von Straßburg, maßgeblich für technische Erschließung, Rheinhafen; C. Onoldia, Rhenania Bonn IdC), Gregor von Rezzori (ehem. C. Schacht/Leoben; ‚Memoiren eines Antisemiten‘) und dem Alten Burschenschafter und Studentenhistoriker Harald Seewann, dem treuen Nachlasshüter jüdischer Korporationen.
Zurückgestellt wurden aus Platz- und Kostengründen mehrere meist druckfertige Beiträge zur Frühzeit des Corpsstudententums (Weimar/Jena, Erlangen, Freiberg, Bergakademie) und zum Dritten Reich (z.B. Kameradschaft Siebold/Moenania). Weitere Beiträge zur studentischen Heraldik haben wir für einen geplanten Schwerpunkt in Bd. 70 (2025) reserviert.
H.P.H.
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